Vor dem Topspiel zwischen Alemannia Aachen und Rot-Weiß Oberhausen (Samstag, 14 Uhr, live im RS-Ticker) ist die Stimmungslage bei den Teams unterschiedlich.
Bei RWO musste nach zwei enttäuschenden Unentschieden zum Jahresauftaktder Trainer gehen. Die Alemannia dagegen hat die letzten sechs Regionalliga-Spiele allesamt gewonnen und grüßt mit sechs Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze.
Vor knapp sechs Monaten sah die Welt noch anders aus. Damals, im Hinspiel, geriet Aachen unter der Leitung von Helge Hohl zur Pause mit 4:0 unter die Räder und verlor am Ende mit 1:4.
Für Hohls Nachfolger Heiner Backhaus spielt das keine Rolle mehr. “Für mich ist das Wurst“, sagte er vor dem Wiedersehen mit den Oberhausenern. „Mit tut nur etwas die Fanseele weh. 0:4 zur Halbzeit dort in Oberhausen mit so vielen Leuten, ich denke das hat auf jeden Fall Katerstimmung mit sich gebracht.“
Ganz vergessen lassen wollte der Trainer die Partie allerdings nicht. Sie soll als Motivation dienen. „Wir haben im Video kurz mal reingegriffen und gesagt, bei allen spielerischen Stärken und Schwächen, geht es auch um mehr. Nicht nur, dass wir die Tabellenführung behalten oder sogar ausbauen wollen, sondern, dass man sich auch ein bisschen am Bauch gekitzelt fühlt.“
Und trotzdem: „Das ist eher Vorfreude und nicht Rachegelüste oder sonst was“, betonte Backhaus.
Wir wissen ganz genau, gerade bei der Euphorie, wo die Stellschrauben sind, die anzusehen sind um da zu bleiben. Das geht nur mit Fleiß und viel ehrlicher, harter Arbeit jeden Tag und mit kompletten Fokus auf Wesentliche
Heiner Backhaus
Über den Gegner verlor er trotz der turbulenten Zeiten nur positive Worte. RWO sei robust, habe eine hohe individuelle Qualität und erfahrene Spieler. Darüber hinaus beträgt der Rückstand auf Alemannia Aachen „nur“ sechs Punkte. „Sie können aus eigener Kraft ran kommen“, sagte Backhaus, stellte allerdings klar: „Aber wir sind Alemannia Aachen, spielen zu Hause und wollen gewinnen.“
Das Selbstbewusstsein eines Tabellenführers? „Natürlich ist das immer präsent“, gestand der 42-Jährige, ergänzte aber zugleich: „Wir wissen ganz genau, gerade bei der Euphorie, wo die Stellschrauben sind, die anzuziehen sind, um da zu bleiben. Das geht nur mit Fleiß und viel ehrlicher, harter Arbeit jeden Tag und mit komplettem Fokus auf Wesentliche.“
Das gelte zur Karnevalszeit übrigens auch für die Zuschauer. Backhaus: „Wenn ich da lese ‚alle im Kostüm im Stadion‘, ja, das ist wunderbar. Aber ich denke für uns als Mannschaft sind die Fans wichtig. Wir brauchen da eine schwarz-gelbe Wand hinter uns und nicht nur eine kunterbunte. Wir brauchen unsere Fans in normaler Verfassung und ich bin mir sicher, das werden sie uns bieten.“